Die Piraten Homepage - Sánchez
Sánchez

Kurz hinter der kleinen Landbrücke bei La Majagua, die die Halbinsel Samaná mit dem Rest der Dominikanischen Republik verbindet, liegt an der Süd-Westküste der kleine Ort Sánchez.

Nur selten verirren sich vereinzelte Touristen hier hin. Trotz Blumen und Pflanzendekoration auf den Strassen, dient der Ort den meisten Besuchern nur dazu, um von hier aus die Ausflüge mit den im Hafen liegenden Powerbooten in Richtung Nationalpark Los Haitises zu starten.

Es war jedoch nicht immer so ruhig. Der 22.000 Einwohner zählende Ort war noch ausgangs des 19. Jahrhunderts Umschlagplatz für Agrarexporte der Vega Real ab. Hier wickelte man den Großteil der Handelsgüter Kaffee, Kakao und Tabak ab.

Zeugnisse aus dieser Zeit lassen sich noch im Hafen von Sánchez finden. Hier endete die Eisenbahnlinie, die den Ort mit den ertragreichen Landwirtschaftsregionen um San Francisco de Macoris, La Vega, und Santiago de los Caballeros verband.

Aus dieser, für Sánchez wirtschaftlichen Blütezeit, stammen auch die vielen, wunderschön anzusehenden Holzhäuser im viktorianischen Stil, die jedoch zum größten Teil, aus Mangel an Geldern dem Verfall preisgegeben sind.

Auch heute noch, ist die Haupteinnahmequelle der Einwohner der Handel mit Kokosnüssen, die im Hafen von den kleinen Fischerbooten auf kleine Transporter umgeladen werden.

Direkt am Hafen lädt ein kleiner Kiosko zum verweilen ein. Wenn man sich hier niederlässt, kann man in aller Ruhe das geschäftige Treiben beobachten. Schnell kommt man mit den freundlichen Einheimischen in Kontakt.

Ein Fischer mit seiner kleinen Tochter setzt sich zu uns an den Tisch und nach kurzer Zeit kommen wir in´s Gespräch.

Nachdem ich ihm erklärt habe, das wir nicht nach Los Haitises möchten, sondern einfach nur den Ort Sánchez erkunden wollen, erzählt er uns, das die Bewohner des Ortes froh wären, wenn mehr Touristen kommen würden. Wäre dies ja dann eine weitere Einnahmequelle. Aber egal was man mache, die Touristen würden sich nicht für diesen Ort interessieren. So mache sich langsam Resignation breit.



Leider ist diese Form der Resignation gerade im Hafen deutlich zu erkennen. Überall liegt Müll und Unrat herum.

Statt in Selbstmitleid zu verfallen, könnte man kollektiv daran arbeiten, den Ort zu säubern und die Substanz der wunderschönen alten Gebäude zu erhalten. Dies könnte dann wiederum auf größeres Interesse seitens der Touristen stoßen, die ja fast jeden Tag mit Bussen durch den Ort gefahren werden.

Aber solange diese Erkenntnis fehlt, werden die Gleise im Hafen von Sánchez weiter zuwuchern und irgendwann auch von den alten Herrenhäusern, nur noch die Grundmauern zu erkennen sein.

Heute waren schon 1 Besucher (2 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden