Die Piraten Homepage - Santa Barbara de Samaná
SANTA BARBARA DE SAMANA
 
 
Nachdem ich meinen Wissenstand durch unsere vielen Besuche und unter Zuhilfename einiger Reiseführer auf einen Stand gebracht habe, der mir erlaubt, einiges über die Hauptstadt von Samana weiterzugeben, möchte ich es nachfolgend einmal versuchen.
Der Hauptort der Halbinsel Samana heißt zwar mit vollem Namen Santa Bar­bara de Samana, aber kaum jemand be­nennt ihn so formell. Im Gegenteil: Ist nur von Samana die Rede, meint man in der Regel diese Stadt. Sie wurde 1756 vom damaligen Gouverneur Francisco Rubio y Penaranda gegründet, der spe­ziell zu diesem Zweck Einwanderer von den Kanarischen Inseln hier ansiedelte.
Erst nachdem eine Straße gebaut wur­de, wuchs Samana, auch wirtschaftlich. Heute zählt die Hauptstadt der gleichna­migen Provinz rund 50 000 Einwohner. In den siebziger Jahren stellte der hier im Jahr 1907 geborene Staatspräsident Bala­guer die Weichen neu. Er wollte aus Sa­mana ein touristisches Zentrum machen. Gelder wurden bewilligt, erste Baupro­jekte entstanden - beispielsweise der breite Malecon, die Hafenpromenade, oder die überdimensionierten Straßen um den Kreisverkehr. Die meisten Aktivitä­ten erstarben allerdings abrupt, als Balag­uer 1978 abgewählt wurde. Er kam erst 1986 wieder an die Macht.
Besonders sichtbar ist diese Bau-Un­terbrechung an der Brücke. Sie sollte drei kleine Inselchen, die im Hafenbereich ctwa einen halben Kilometer vom Ort entfernt im Meer liegen, mit dem Fest­land verbinden. Auf dem dritten Eiland sollte dann noch ein Restaurant entste­hen. Die Brücke wurde gebaut, dann kam Balaguers Sturz, das Restaurant fehlt noch heute. Dem Charme von Samana ­Stadt hat dies aber nicht geschadet, im Ggenteil. Besucher erfreuen sich an der angenehmen, ruhigen Atmosphäre. Große touristische Angebote darf man nicht er­warten. Samana ist längst kein gemütli­ches Fischerdörflein mehr und die von Balaguer eingeleiteten Baupläne haben dem alten Kern geschadet.
Entlang dem Malecon, an der Bahia de Samana, liegt ein gutes Dutzend Restau­rants und Kneipen und eine etwa gleich große Anzahl Hotels. Hier treffen sich die Touristen, die Ausländer, die auf Hi­spaniola hängengeblieben sind, und die Dominikaner, die mit den Besuchern Ge­schäfte machen.
Schon immer lebten Ausländer auf die­ser schönen Halbinsel. Heute sind es Eu­ropäer und Amerikaner, früher waren es französische Farmer, die nach der Unab­hängigkeit Haitis mitsamt ihren Sklaven hierher flüchteten und ehemalige Skla­ven aus den USA.
Es gibt übrgens zwei Versionen die zu erklären versuchen, weshalb die Schwarzen ausgerechnet auf dieses da­mals gottverlassene Fleckchen Erde gekommen sind. Version eins besagt, daß 1824 ein Schiff namens Turtle Dove, voll mit entlaufenen amerikanischen Sklaven, an der Küste von Samana auf Grund lief. Die Überlebenden retteten sich auf das ihnen unbekannte, aber fruchtbare Land und blieben gleich da.
Die andere Version erzählt, daß der da­malige Präsident von Haiti, Jean-Pierre Boyer, eine Vereinbarung mit einer ame­rikanischen Gruppe eingegangen war, die für die Abschaffung der Sklaverei gestrit­ten hatte. Boyer finanzierte die Überfahrt einer größeren Gruppe von Sklaven, denn er selbst war als Schwarzer ein glü­hender Gegner der Sklaverei. Angeblich sollen 6000 Schwarze auf diese Weise den Weg nach Samana gefunden haben. Als Trujillo diktatorisch regierte, waren alle Schwarzen, starker Verfolgung aus­gesetzt. auch die auf Samana. So wurde ihnen beispielsweise verboten, Englisch zu sprechen. Heute jedenfalls sind fast alle zweisprachig.
Die Schwarzen leben mehr von der Landwirtschaft, die Weißen mehr vom Tourismus, besonders die US-Amerika­ner und Franzosen. Einige der besten Re­staurants der Stadt werden von Franzosen geführt, andere besitzen Hotels. Jeder kennt jeden und man besucht sich gegen­seitig. Bei dem einen wird gefrühstückt, stilecht mit Croissants Und Cafe au Iait, bei dem anderen wird abends Pastis serviert. Obwohl alle vom Tourismus Ieben, scheint es nicht leicht zu sein, als Urlauber in diese Gruppe hineinzu­rutschen.
Alles läuft ruhig und beschaulich ab, Hektik ist in Samana ein Fremdwort. Die kommt höchstens auf, wenn der Über­landbus nach fünfstündiger Fahrt aus der fernen Hauptstadt eintrifft und neue Gäste bringt. Dann bemühen sich junge Do­minikaner um die Neuankömmlinge und machen ihnen bestimmte Hotels schmackhaft. Wenn der Fremde dann eingecheckt hat, erhalten die Burschen eine Provision, und die kurzfristige Un­ruhe Iegt sich wieder. Eine halbe Stunde später schlendern auch die Neuen über den Malecon. Fast zu jeder Jahreszeit liegen mittlere bis große Segelyachten im Hafen. Welt­umsegler, Lebenskünstler, schwerreiche Amerikaner mit Motorrad an Bord und unter der Flagge der Bahamas segelnd. Einheimische und Touristen bestaunen Gleichermaßen die schmucken Boote. Die Schiffseigner pusseln an Segeln, Winschen und Tauen herum, sehen -wie im Werbefernsehen - kergesund und tiefbraun aus und genießen ganz offen­sichtlich die Bewunderung. Abends tref­fen sich alle in Morgans Pub. Lauscht ei­ner hier den Gesprächen, hat er es schwer, Seemannsgarn und Realität zu unterscheiden.
Wer sich die Mühe macht und die Sei­tenstraßen Samanas durchstreift, stößt unweigerlich auf die Kirche La Chur­cha. Sie wurde 1823 von einem Methodi­stenprediger geweiht und gilt heute als das älteste Gotteshaus der Halbinsel. Etwas außerhalb der Stadt - auf dem Weg nach Sanchez - findet der Markt statt. Auf unzähligen kleinen Karren, in Kiosken und einer Handvoll kleinen Lä­den werden Dinge des alltäglichen Le­bens gehandelt. Hierher kommen die Menschen auch aus den umliegenden Dörfern und konsequenterweise ist hier auch die Endstation der Minibusse. Der Markt ist der einzige Flecken der ganzen Stadt, auf dem es hektisch zugeht. Am besten setzt man sich erst mal mit einem Softdrink in den Schatten und beobachtet das Ganze in Ruhe. Bestimmt erbibt sich eine Möglichkeit zum Gespräch, bei­spielsweise über die vielen seltsamen, unbekannten Früchte. Ausprobieren! Tropische Farbenpracht und balsamische Düfte erlebt man im südwestlich gelege­nen Jardin Botanico mit seinen exoti­schen Bäumen und Pflanzen.
Obligatorisch ist dcr Abendspazier­gang am Malecon. Sobald die Sonne un­tergegangen ist, kommen die Familien aus ihren Häusern, manche sehr schick angezogen, und ziehen die Promenade hinauf und herunter. Am neuralgischen Punkt, etwa im Zentrum der Promenade, baut man allabendlich ein paar Kioske auf. Eine Birne spendet Licht, ein Ghet­toblaster tönt (natürlich Merengue!), ein paar Tische und Stühle - fertig ist die Freiluftkneipe. Der Rum ist billig. Alle zieht es hierher, Dominikaner und Touri­sten; der Abend kann beginnen.
Darüberhinaus gibt es nicht mehr all­zuviel zu unternehmen in Samana-Stadt. Innerhalb des Stadtgebietes gibt es kei­nen schönen Strand. Einzig unterhalb des Cayacoa Resorts gibt es einige angeneh­me Badeplätze. Die gepflegte Ferienanla­ge liegt inmitten von Gärten auf dem Hü­gel von Escondida. Die hier ansässige in­ternationale Tauchschule bietet Exkur­sionen unter ökologischen Gesichtspunk­ten an - auch Unterwasserfotografen fin­den fachkundige Anleitung.
Eine Besonderheit gibt es noch in Sa­mana-Stadt, und nur hier: sogenannte Motoconchos. Mofataxis, die wie eine Rikscha konstruiert sind. Bis zu sechs Fahrgäste sitzen hinten in dem kleinenüberdachten Wagen, der an ein Mofa oder ein Motorrad angehängt ist. Mit die­sen „Taxis" kann man jedes noch so weit entfernte Hotel ansteuern, aber auch ei­nen Ausflug zu einem versteckten Strand oganisieren.
Alljährlich im Frühjahr bietet sich von Samana aus Whale Watching an, denn dann kommen Buckelwale in die Nähe der Bucht, paa­ren sich hier oder bringen ihre Jungen zur Welt. Es werden organisierte Ausflüge
mit sachkundiger Führung angeboten. Boote fahren dann in die Gegend, in der sich die Wale tummeln. Jedes Boot darf sich nur eine bestimmte Zeit dort aufhal­ten, damit die Großsäuger nicht über die Maßen gestört werden. Die Boote düm­peln in der See und alle warten gespannt darauf, daß ein Wal in der Nähe auf­taucht. Das Passiert auch meistens! Momentan bereitet sich Santa Barbara auf die grossen Kreuzfahrtschiffe mit ihren vielen Touristen vor. Direkt unten an Hafen baut man gerade an einer Kulisse, die kleine Souveniershops, Restaurants, Bars und andere Geschäfte beinnhalten wird. Diese Kulisse ist den kleinen bunten Häusern auf den Niederländischen Antillen nachempfunden. Augenscheinlich aus Holz gebaut, besteht die gesamte Häuserzeile aus bunt angemahlten, in Form gegossenem Beton
Heute waren schon 1 Besucher (2 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden